[2007-01-14] 
 

Im Himmel ist kein Licht


Ich bin die Frau, die abends blau
mit roten Wangen, gefangen
in deinen warmen Armen,
sterben will.


Still: Die Toten rufen ihre Herde. Als Ungesichter schaffen sie die Illusion, ganz oben sei das Paradies. In Wahrheit ist dort ein Verlies, in das sie alle stecken, die hier auf dieser Erde so gar nicht chic und völlig uncharmant verrecken.


Ich bin die Frau, die sich verschämt. Grämt.
Und unvereint. Weint.


(Sie  wird sich bald mit ihrem Betteln nach seiner Hand verzetteln, denn er bleibt kalt. Ganz  ungalant.)


Ein Blick.  Die Farbenchirurgie legt sich als  kratzig brauner Schimmel auf die Narben.  Der letzte Fick. Im Himmel ist kein Licht. Die Liturgie verschwimmt im Fadenkreuz der großen Macht: Nacht.


Ich bin die Frau.
Ich habe es versucht und dich gesucht.  
Du bist der Mann,
den selbst der Teufel noch verflucht.


(Sie flieht und zieht und schießt, als wollte sie die Erde spalten.
Sie hält den kalten Leib ganz fest.)



Ich bin ein Weib.
Du bist die Pest.