[2006-10-23] 
 

Himmel, hilf!


1
ER-Öffnung
Die Heilungskraft meines Waschmittels strahlt mir jeden Tag entgegen und heult sich die Augen aus, weil ich nichts aber auch gar nichts von seiner Heiligkeit halte. die sich mir anbiedert und auf die große Leine will.  

Ödipales Östrogengewölle
Gott hab sie selig, die Heiligen und Strahlenden, die Waschigen und Aschigen, ER nehme sie alle auf in sein Himmelreich, in tiefere Gefilde auch, wenn ER es mag, aber ER entferne sie bitte aus meinem Tag.
Ich liebe das Stinkige, das Grindige, das Ungewaschene und Eklige, ich liebe die Warzen und Schrunden, die Wunden, die das Leben schlug und jenen Eimer, den der Leichenbestatter trug.

2
Ötzis Öhmd
Morgens würde ich gerne dem Nachbarn den Leib aufschlitzen und in seine dämliche Fresse  das Wort vom Verrat einritzen, ihm dann ein wenig den Pelz anzünden, damit er um sein Leben rennt, wenn’s brennt. Die Heil- und Schönschreier hinter der Scheibe würde ich mit ihrer eigenen Leier erschlagen, indem ich sie zwinge, sich selber zu fragen, ob der Schrott, den sie erzählen, reicht, um sich mit Gott zu vermählen oder ob sie ihr Seelengeträufel nicht eher beim Teufel anhäufeln wollen, oder bei den bescheuerten Trollen, die angeblich so klug sein sollen.
 Abends würde ich gerne das Leben aus den Häusern kratzen und die Fratzen ins Weite jagen, nicht ohne sie vorher mit Eisenbahnschienen niederzuschlagen, bis ihre Bohnengehirne platzen.  
 In der Nacht jedoch, in der Schwarzen, bespräche ich liebevoll all meine Warzen, dass sie sich öffnen mögen, in den Himmel flögen und von dort herunterregnen, wenn sie dir Arschloch begegnen.
Önde